Analyse Des Gedichtes „Unaufhaltsam“ Von Hilde Domin

1114 Words5 Pages
1. Analyse des Gedichtes „Unaufhaltsam“ von Hilde Domin Das Gedicht „Unaufhaltsam“, verfasst 1994 von Hilde Domin, thematisiert das Verletzungspotenzial von Worten und deren Folgen. Der erste Leseeindruck, der die enorme Macht von Worten offenbart, habe ich folgende Deutungshypothese aufgestellt: Seelischer Schaden verrichtet durch Worte ist schlimmer als physischer. Das eher bedrückende und ernste Thema spiegelt sich auch in der Stimmung des Gedichtes wieder. Es ist sehr nüchtern und niedergeschlagen. Laut Hilde Domin ist ein Wort, welches man ausgesprochen hat unaufhaltbar. Es richtet großen Schaden an, da es unverfehlbar ins Herzen trifft. Zudem sind können die Folgen die ein solch ausgesprochenes Wort anrichtet weder rückgängig gemacht noch beschwichtigt werden. Das Gedicht lässt sich in vier Strophen unterteilen. Die erste und dritte Strophe bestehen aus vier Versen, die zweite Strophe besteht aus 16 Versen und die letzte Strophe besteht aus fünf Versen. Das Gedicht unterliegt keinem Reimschema und hat keinen Rhythmus. Zudem liegt ein starkes Enjambement vor. Eine weitere formale Auffälligkeit ist die häufige Benutzung des Wortes „Wort“ in dem Gedicht. Die gesamte erste Strophe besteht aus einer rhetorischen Frage, die dem Leser unmittelbar klarmacht, dass es einmal ausgesprochenes Wort immer ausgesprochen bleibt (vgl. Z.1-5). Dieses Fortbestehen des Wortes wird durch eine Personifikation des Wortes „Wort“ verdeutlicht, das es als „lebendig“ charakterisiert (Z. 3). Diese Eigenschaft des Wortes stützt die Deutungshypothese, da davon ausgegangen wird das Verletzungen durch Worte, im Gegensatz zu physischen Verletzungen, nicht heilbar sind. Die zweite Strophe folgt dem Inhalt nach chronologisch auf die Erste, sie handelt von den Folgen und der Wirkung des ausgesprochenen Wortes. Die Wirkung des Wortes auf seine Umwelt ist übertrieben dargestellt

More about Analyse Des Gedichtes „Unaufhaltsam“ Von Hilde Domin

Open Document